Dienstag, 27. März 2007

Chorgesang

Unter einem Chor (v. griech. choros „Reigen, Tanz“) versteht man in der Musik eine Gemeinschaft von Singenden, in der jede Stimme mehrfach besetzt ist.
Der Begriff „Chor“ in der heutigen Bedeutung als Klangkörper prägte sich erst im 17. und 18. Jahrhundert. Bis dahin bezeichnete er nicht allein ein Gruppe von Singenden, sondern eine Gruppe von Musizierenden im Allgemeinen.


Arten von Chören

Es gibt verschiedene Kriterien zur Unterscheidung von Chören. Diese Unterscheidungen sind allerdings nur eingeschränkt sinnvoll, da die Übergange sehr häufig fließend sind:
Besetzung:
gemischter Chor: alle
Stimmlagen sind vertreten (sowohl Frauen- als auch Männerstimmen). Hierzu zählen auch Knabenchöre, in denen Tenor und Bass besetzt sind;
gleichstimmiger Chor, z. B. Frauenchor,
Kinderchor (in gleicher Stimmlage wie ein Frauenchor), Männerchor
Integrative Kantorei, gemischter Chor mit Instrumenten (Orchester)
Anzahl der Singenden, z. B.
Kammerchor (ca. 15-30 Mitglieder), Großchor. Sind die Stimmen nur solistisch oder höchstens zweifach besetzt, so dass sich die Stimmen nicht „chorisch“ mischen, spricht man dagegen nicht von einem Chor, sondern von einem Vokalensemble
Anspruch auf künstlerische Qualität, z. B. Kammerchor, Konzertchor, Volkschor
Funktion bzw. Institution, z. B.
Kirchenchor (auch Kantorei), Gesangverein, Rundfunkchor, Opernchor, Philharmonischer Chor, Schulchor, Kurrende, Showchor, Polizeichor, Hochschulchor, Werkschor
Stilrichtung, z. B. Schola, Madrigalchor, Oratorienchor, Shantychor,
Gospelchor, Barbershop, Jazzchor. Oft tragen Chöre auch die Namen ihrer bevorzugten Komponisten: z. B. Bachchor, Max-Reger-Chor
vertretene Klientel: Kinderchor, Mädchenchor, Knabenchor,
Jugendchor, Seniorenchor, Arbeiterchor, Schwulenchor, Lesbenchor, deutsch-französischer o. ä. Chor

Chorbesetzung

Singende mit gleichen Stimmlagen werden zu Stimmgruppen zusammengefasst. Die Unterteilung der Stimmgruppen wird vom vorzutragenden Stück bestimmt, wobei in einem einzigen Werk auch durchaus unterschiedliche Besetzungsformen vorkommen können.
Um die Einteilung der Stimmgruppen (die Besetzung) darzustellen, werden ihre Anfangsbuchstaben üblicherweise hintereinandergeschrieben und diese Abkürzung in Zusammenhang mit dem Stücktitel mitgeteilt.
Sopran, Alt, Tenor, Bass = SATB, üblichste Variante des gemischten Chores
Sopran, Alt, Männerstimme = SAMst (oft dem Männermangel in Chören geschuldete reduzierte Version von SATB)
1.Tenor, 2.Tenor, 1.Bass, 2.Bass = TTBB, die übliche Besetzung eines Männerchores, wobei in wenigen Fällen der 1. und 2. Bass zu einer Stimme zusammengefasst wird (TTB)
Tenor, Bariton, Bass = TBarB
Jede Stimme kann intern und unabhängig von anderen Stimmen noch einmal geteilt werden. Dabei ist häufig die erste Stimme höher und die zweite tiefer. Bei der Abkürzung wird der Buchstabe der Stimme verdoppelt.
SopranI/II, Alt = SSA, die gängige Frauenchorbesetzung
Sopran I/II, Alt I/II, Tenor I/II, Bass I/II = SSAATTBB, achtstimmiger gemischter Chor
Teilt sich der ganze Chor in Teilchöre, so werden diese auch in der Abkürzung geteilt:
Sopran I, Alt I, Tenor I, Bass I, Sopran II, Alt II, Tenor II, Bass II = SATB/SATB (Doppelchor)
Bei mehrchöriger Aufteilung ist der
Ambitus der Stimmen bei der Aufteilung im Vergleich zur internen Teilung (s. o.) unwichtig. Doppelchöre werden üblicherweise stimmlich ausgewogen gebildet.
Neben der gängigen musikalischen Praxis gibt es Sonderformen, die auf historische Vorbilder zurückzuführen sind:
Mitwirkung von hohen Männerstimmen (
Countertenor) in Sopran („Diskant“) und/oder Alt.
die
historische Aufführungspraxis stellt Theorien auf, nach denen bestimmte Chorwerke des Spätmittelalters, der Renaissance und des Barock in den jeweiligen Stimmen grundsätzlich solistisch (also nur mit einem Sänger) zu besetzen sind.



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