Montag, 7. Mai 2007

Singen zählt zur Kunst der Musik

Singen oder Gesang ist im Vergleich zum Sprechen der vorwiegend auf Klang- und Melodieerzeugung ausgerichtete Gebrauch der menschlichen Stimme. Das Singen zählt zur Kunst der Musik. Ein Sänger ist ein Musiker, der primär seine Stimmlippen und sein Ansatzrohr als Musikinstrument benutzt. Alle an der Klangerzeugung beteiligten Organe werden als Gesangsapparat bezeichnet.
Singen ist die wohl älteste und ursprünglichste musikalische Äußerungsform der Menschen, deren Instrument der menschliche Körper selbst (Lunge, Kehlkopf, Stimmbänder, Resonanzräume) ist. Dadurch können Seelisches und Emotionales unmittelbar zum Ausdruck kommen, was das Singen gerade für den religiösen Kult so bedeutungsvoll macht. Man unterscheidet zwei Grundformen: den virtuosen Kunstgesang und das liedhafte, volkstümlich schlichte Singen.


Funktionsweise der Singstimme

Die Funktionsweise der menschlichen Singstimme lässt sich stark vereinfacht mit den Polsterpfeifen vergleichen (vgl. Blasinstrumente und Schall); die „Polster“ sind die zwei Stimmlippen, welche zwischen den jeweils zwei beweglichen Schildplatten und Gießbeckenknorpeln (die zusammen den Kehlkopf bilden) einander gegenüberstehen und leicht nach oben gegeneinander geneigt ausgespannt sind.
Zahlreiche Muskeln bewirken sowohl eine Anspannung sowie eine Entspannung der Stimmlippen, sei es in der ganzen Ausdehnung oder nur teilweise; auch eine Verdickung der Stimmlippen wie andererseits eine Verdünnung besonders der Ränder ist möglich, da die Knorpelpaare sich aufeinander zu und voneinander weg bewegen können, wodurch entweder die Tiefe oder die Breite des Kehlkopfes verändert wird.
Für die Höhe der Stimme (
Stimmlage) sind in erster Linie die Länge der Stimmbänder und deren speziellen Schwingungsverhalten verantwortlich. So haben Kinder vorerst eine sehr hohe Stimme, die während des Wachstums sinkt, da die Stimmbänder ebenfalls wachsen. Bei Jungen ist das Wachstum der Stimmbänder deutlich ausgeprägter als bei Mädchen. Der Stimmbruch markiert die stärkste Wachstumsphase, er ist für heranwachsende Frauen nicht so deutlich spürbar.
Bemerkenswert ist, dass einige Frauen deutlich höher singen können als manche hohe Sopranistin. Wahrscheinlich sind die Stimmlippen dabei bis auf eine Restöffnung geschlossen und die Stimmbänder schwingen nicht oder kaum, der Ton wird ähnlich wie beim
Pfeifen durch die Luftverwirbelung hinter der Restöffnung hervorgerufen. Diese Hochtonstimme nennt man auch Pfeifstimme. Womöglich beruht das Talent von Sängerinnen wie Yma Sumac auf dieser Art zu singen.
Noch bis ins
18. Jahrhundert, vereinzelt sogar bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es Kastraten, die durch eine Operation oder Verstümmelung ihre kindlich hohe Stimme behielten, dies jedoch mit dem Verlust ihrer Zeugungsfähigkeit bezahlen mussten. Heute singen Männer mit speziell ausgebildetem Falsett in vergleichbarer Stimmlage als Countertenor, Altus oder Sopran.

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