Montag, 19. März 2007

Der Gesang wird politisch ...

In einer Zeit, in der es noch keine politischen Parteien im heutigen Sinne gab, füllten Vereine diese Lücke. Neben Turner- und Schützenvereinen waren die Männergesangsvereine Träger des liberalen Gedankenguts. Der vierstimmige Männerchorgesang, wie wir ihn heute noch kennen, bildete sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus und wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts von «Sängervater» Hans Georg Nägeli entscheidend gefördert.
Der Zusammenschluss kantonaler Sektionen zum Eidgenössischen Sängerverein wurde 1842 in Aarau beschlossen - die erste Manifestation auf nationaler Ebene war das erste eidgenössische Sängerfest, das 1843 in Zürich über die Bühne ging. Das Fest trug mit seiner Ausstrahlung zur liberalen Wende von 1844 im Kanton Zürich bei.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierten sich in den Städten Zürich und Winterthur professionelle Ensembles.
Mit der Aufnahme des Konzertbetriebs in der Tonhalle 1868 erhielt Zürich ein wirkliches Berufsorchester. Als in der Neujahrsnacht 1890 das Aktientheater abbrannte, war die Gelegenheit gekommen, in Sachen Musiktheater einen Neuanfang zu wagen. Dies gelang mit der Eröffnung des Stadttheaters, des heutigen Opernhauses, im Jahr 1891.

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